Dem Europäischen Aal geht es schlecht, und das liegt nicht nur an der Überfischung durch den Menschen in früheren Zeiten! Vielmehr sind die Aale u.a. durch die zahlreichen Querverbauungen und den stetig steigenden Prädatorendruck in unseren Binnengewässern rar geworden. Die kritische Masse an natürlich abwanderungsfähigen Aalen zur Sicherung des heimischen Aalbestandes ist vermutlich schon vor Jahren erreicht worden, wären da nicht die stetigen Bemühungen der heimischen Gewässerbewirtschafter, den Bestand durch geeignete Maßnahmen zu stützen. So auch in diesem Jahr durch die sächsischen Anglerverbände.

So wurden am 14. Mai in zahlreichen Verbandsgewässern des AVE 495 kg Aale besetzt. Das entspricht ca. 50.000 Fischen. Der Aalbesatz erfolgt jedoch nicht willkürlich oder nach den persönlichen Vorlieben einzelner Angler. Es gibt klare Spielregeln! Gemäß den gültigen Hegeplänen und der guten fachlichen Praxis werden nur Gewässer ausgewählt, aus denen der Aal abwandern und sich vermehren kann. Auch wenn wir als organisierte Angler mit solchen Besatzmaßnahmen die Ursachen für den Rückgang der Aalbestände in den letzten Jahrzehnten nicht vollständig kompensieren können, so leisten wir doch einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Abwanderungsrate adulter Aale in einer Zeit, in der zwar viel über den Aal geredet, aber kaum praktische Maßnahmen ergriffen werden, die dem Aal bei uns in Sachsen direkt helfen können.