Sanierung der Teichanlage Prietitz Sanierung der Teichanlage Prietitz
Bild: LVSA
Sanierung der Teichanlage Prietitz
Sanierung der Teichanlage Prietitz durch den Anglerverband „Elbflorenz“ Dresden e. V.

Projektbeschreibung

Die Teichanlage Prietitz wurde im Jahr 2018 vom Anglerverband erworben. Eine Nutzbarkeit des Gewässers durch den vorherigen Eigentümer war nicht mehr wirtschaftlich darstellbar. Die Teichkette drohte durch Verlandung und Sukzession als Gewässer verloren zu gehen. Der Anglerverband entschied sich daher die Teichkette zu retten. Die zunehmenden Dürreereignisse der letzten Jahre beschleunigten den Sukzessionsprozess zusätzlich. Das aufnehmbare Wasservolumen verringerte sich stetig. Daher wurden im Jahr 2020 eine Sedimentberäumung vorgenommen und zwei der drei Teiche wieder voll bespannt. Der dritte, obere Teich dient in Abstimmung mit der Naturschutzbehörde als Naturschutzfläche für Seggen und Ried. Der untere Teich dient als Puffer und für die Reproduktion. Der mittlere und größte der drei Teiche wird zukünftig als Angelgewässer genutzt.

Der Anglerverband hat die Teiche so umgestaltet, dass diese trotz Dürre und sinkender Grundwasserstände langfristig erhalten bleiben. Mit dem Projekt wurde eine naturnahe und umfangreiche Umgestaltung der Teiche realisiert. Der mittlere und der untere Teich wurden langfristig als Gewässer gesichert. Das wieder vorhandene Wasservolumen soll möglichst langfristig bestehen bleiben. Die Wasserführung in, durch und aus dem Gewässer wurde vollständig neugestaltet. Auch in trockenen Jahreszeiten und bei Hitze soll stets genügend und sauerstoffreiches Wasser im Teich vorhanden sein, dass die im Wasser lebenden Pflanzen und Tiere nicht gefährdet werden. Ein Austrocknen der Teiche wird nunmehr nachhaltig verhindert. Das Gewässer wird nicht mehr wirtschaftlich genutzt werden. Es soll ein naturnahes Angelgewässer für Groß und Klein entstehen und genügend Ruhezonen für Tiere und Pflanzen bieten. Damit wollen wir Angler einen Beitrag zum Natur- und Umweltschutz erbringen und die Vereinsarbeit und das Leben im ländlichen Raum stärken. Besonders für Kinder und ältere Bürger, die weniger mobil sind, ist es wichtig, dass die Kleingewässer im Ort erhalten bleiben. Dazu wollen wir einen Beitrag leisten.

 

Unser Verband hat eine Uferseite des mittleren Teiches mittels innovativer und nachhaltiger Wasserbaumethoden so ausgestalten, dass sich eine Schilfzone und damit ein Rückzugsort für Tiere bildet. Diese Zone soll nicht begangen oder befahren werden dürfen. Die andere Uferseite des mittleren Teiches wurde durch kleine Halbinseln für Angler und Spaziergänger gestaltet. Selbst eine behindertengerechte Angelstelle wurde am Gewässerdamm geschaffen. Die Zuwegungen wurde so gestaltet, dass Fahrzeuge und Spaziergänger nicht in die besonders schützenswerten Uferbereiche gelangen. Die Zu- und Abläufe sind nunmehr wieder regelbar. In der nassen Jahreszeit ist eine regelbare Einleitung aus dem benachbarten Hänelwasser möglich. Sollte eine ausgeprägte Trocken- und Hitzeperiode dafür sorgen, dass die Grundwasserleiter nahezu versiegen, kann der Teich dennoch durch eine geringere oder vollständig eingestellte Wasserabgabe lange genügend Wasser führen, um diese Zeit zu überstehen, mit allem Leben darin. Sollte es dazu kommen, dass im mittleren Teich trotz der Maßnahme Sauerstoffmangel zu befürchten ist, würde der untere Teich als Ausweichbecken für einen Teil des Fischbestandes zur Verfügung stehen.

Durch das Projekt wurde ein wichtiger Beitrag zum Erhalt und zur Renaturierung unserer sächsischen Kleingewässer im ländlichen Raum erbracht. Die Maßnahme stellt einen strukturellen Beitrag dar, um das Leben in der Oberlausitz auch zukünftig für die Mensch-, Tier- und Pflanzenwelt zu bereichern. Die Pflege des Gewässers wird zukünftig durch die Mitglieder des Anglervereins "Sankt Marienstern" Panschwitz-Kuckau vor Ort gesichert.

Der Anglerverband „Elbflorenz“ Dresden e. V. hat für dieses Projekt ca. 400.000 € aufgebracht. Ein Fördermittelantrag wurde zwar gestellt, dieser wurde aber leider aufgrund der Überzeichnung des Fördermitteltopfes nicht bei der Mittelverteilung berücksichtigt. Um auch kleine Gewässer für Mensch und Tier zukünftig zu erhalten, hat unsere Verband die finanziellen Mittel vollständig allein aus Eigenmitteln erbracht.

Nach der Fertigstellung
Bild: AVE