Äschennachwuchs in Schlettau Äschennachwuchs in Schlettau
Bild: Martin / LVSA
Äschennachwuchs in Schlettau
Wie jedes Jahr mit Spannung erwartet

Eines der schönsten und wichtigsten Ereignisse im Jahreszyklus unseres Äschenschutzprojektes ist das Abstreifen der Laicher.  Aufgrund der mittlerweile sehr stark wechselnden Bedingungen (Temperatur, Niederschlag) ist Ostern leider kein sicherer Termin mehr. Man orientiert sich mittlerweile hauptsächlich an der Grünlandtemperatursumme. Bei ca. 600 Tagesgraden fangen die Äschen an zu laichen. Ideal ist eine Wassertemperatur zwischen 9 – 11 Grad Celsius. Das sind die 2 Faktoren die entscheidend sind.

Dieses Jahr begannen Mitarbeiter des AVS, der FAZ und ehrenamtliche Helfer mit dem Abstreifen der Äschenlaicher am 14. April in der Teichanlage in Schlettau. In vier Durchläufen wurden in Summe 119 Laicher (52 Rogner, 67 Milchner) abgestreift. Die Laicher wurden aus den Aufzuchtgewässern der Teichanlage in Schlettau entnommen und stammen aus der FAZ in Lichtenberg. Ursprünglich sind es alles Wildfänge gewesen. Nach aktuellem Stand konnten ca. 50.000 Eier gewonnen werden. Wie hoch die Erbrütungsrate ausfällt, wird sich Mitte bis Ende Mai zeigen.

Wie geht es nach der Befruchtung weiter?

Was passiert als nächstes?
Anfang Mai, wenn die Augenpunkte kräftig zu sehen sind, kommen die Eier in die Unterstromkästen. Nach der ersten Anfütterungsphase, wahrscheinlich Ende Mai, gehts in die Rinnen.

Werden die Brütlinge zwischen Schlettau und der Aufzuchtanlage in Lichtenberg aufgeteilt?
Nur wenn die Wassersituation in Schlettau zu kritisch wird. Ansonsten kommt frühestens ab August ein Teil nach Lichtenberg.

Wie viele der Tiere verbleiben später für die Laicherhaltung in der Anlage?
Jedes Jahr sollen in Schlettau ca. 2.000 Äschen gehalten werden, aus denen kontinuierlich Nachwuchslaicher rekrutieren werden. Ein Laicherstamm zwischen 150 – 300 Äschen soll im Teich 6 in Schlettau dauerhaft etabliert werden.

Wo ist dieses Jahr der Besatz der Äschen geplant?
Grundsätzlich immer dort, wo die Bedingungen passen. Das erkennt man daran, wo es noch Restvorkommen gibt. Das wären beispielsweise

  • Zschopau
  • Zwickauer Mulde
  • Freiberger Mulde
  • Schwarzwasser
  • Große Mittweida (Unterlauf)
  • Bobritzsch
Bild: Martin / LVSA