Der Atlantische Dorsch ( Gadus morhua ) ist einer der bekanntesten Bewohner unserer Küstengewässer und Meere. In der Ostsee wird er als Dorsch bezeichnet, während er im gesamten Nordseeraum vielfach als Kabeljau bekannt ist. Er ist einer der beliebtesten Speisefische mit einer großen wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Bedeutung.

Aussehen

Der Dorsch erreicht eine durchschnittliche Größe von etwa 100 cm, kann aber auch bis zu 160 cm groß, über 40 kg schwer und bis zu 25 Jahre alt werden. Er hat einen langgestreckten, seitlich abgeflachten Körper mit drei Rückenflossen, zwei Afterflossen und einer sich verjüngenden Schwanzflosse. Charakteristisch sind der vorstehende Oberkiefer und die kräftige Bartel am Unterkiefer. Die Färbung des Dorsches variiert je nach Lebensraum und Alter. Junge Dorsche können eine hellere, silbrige Färbung aufweisen, während ältere Exemplare eher grau oder bräunlich gefärbt sind. Oft weisen sie auch dunklere Flecken oder Streifen auf den Seiten auf.

Nahrung

Der Dorsch ist ein Raubfisch, der sich von einer Vielzahl von Beutetieren ernährt, abhängig von seinem Lebensraum und seiner Größe. Die Nahrung des Dorsches variiert im Laufe seines Lebenszyklus, beginnend mit planktonischen Organismen als Larven bis hin zu größeren Fischen und wirbellosen Tieren als erwachsene Individuen. Als erwachsener Raubfisch ernährt sich der Dorsch oft von kleineren Fischen wie Hering, Sprotte, Sandaal, Lodde und Stint. Diese Fischarten sind oft reichlich in den Lebensräumen des Dorsches vorhanden und bieten eine wichtige Nahrungsquelle. Dorsche fressen auch eine Vielzahl von wirbellosen Tieren, darunter Krabben, Garnelen und verschiedene Arten von Krebstieren. Diese Organismen sind oft in Bodennähe oder in den Sedimenten der Meeresböden zu finden, wo der Dorsch nach Nahrung sucht. In frühen Lebensstadien, wenn der Dorsch noch klein ist, ernährt er sich oft von kleinen Fischen und Fischlarven sowie von planktonischen Organismen wie Zooplankton und Larven von wirbellosen Tieren. Dorsche sind auch bekannt dafür, sich von benthischen Organismen zu ernähren, die in oder auf dem Meeresboden leben, wie zum Beispiel bestimmten Arten von Muscheln, Schnecken und Würmern. Die Nahrung des Dorsches kann je nach Jahreszeit, Gezeitenzyklus und Verfügbarkeit variieren. Sie sind opportunistische Fresser und passen ihre Ernährung oft an die jeweiligen Bedingungen in ihrem Lebensraum an. Ihre Rolle als Top-Raubtier in marinen Ökosystemen macht sie zu einem wichtigen Bestandteil der Nahrungskette und beeinflusst die Populationen anderer Meeresorganismen.

Gefährdung

Klimawandel, Nährstoffeinträge und Überfischung haben die Dorschbestände bedrohlich zurückgehen lassen. Einst in der Ostsee weit verbreitet und ein beliebter Speisefisch, gelten die Bestände heute als gefährdet. Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) stuft den Atlantischen Dorsch in der Ostsee derzeit als gefährdet ein und warnt ausdrücklich vor einer weiteren Dezimierung dieser ökologisch und ökonomisch wichtigen Fischart. Die Fangmengen wurden stetig gesenkt und für das Jahr 2024 wurde der kommerzielle Fang praktisch eingestellt. Durfte man im Rahmen der Freizeitfischerei 2023 noch einen Fisch pro Tag entnehmen, so wurde 2024 auch die Freizeitfischerei auf den Dorsch komplett verboten.