Die Dropshotmontage erinnert an eine Paternostermontage. Die Literatur empfiehlt die Anbringung eines speziellen Hakens an die Schnur (eigentlich ist es ja das Vorfach) mittels Palomarknoten. Nur weiß man beim Binden dieses Knotens vorher nie, in welche Richtung die Hakenspitze nach dem Zuziehen des Knotens zeigen wird. Deshalb verwende ich, wie aktuell auch immer mehr Dropshotangler, heute lieber den sog. gedrehten Dropshotknoten. Dieser ist sehr effektiv und der Haken steht immer im rechten Winkel von der Schnur ab. Zudem bestimme ich mit dem Auffädeln des Hakens auf die Schnur vorher die Richtung der Hakenspitze. Und im Hakenöhr ist nach dem Festziehen (vorher anfeuchten!) des Knotens noch Platz, um einen Zusatzhaken (Stinger) bei Verwendung größerer Dropshotköder mit einzubinden.
Durch probieren bin ich darauf gekommen, dass es noch einfacher geht. Auf ein Meter langes ca. 5 kg tragendes Fluorocarbonstück werden ein rutschfester Schnurstopper, der Dropshothaken und wieder ein rutschfester Stopper aufgefädelt. An beide Schnurenden wird je eine Schlaufe gebunden. In die untere Schlaufe wird ein 15, 20 oder 30 g schweres Olivenblei eingeschlauft. Zu den sog. Dropshotbleien mit Klemmvorrichtung habe ich Auf Grund mehrerer unkontrollierter Abgänge während des Angelns kein rechtes Vertrauen mehr. Daher kaufe ich lieber Bleioliven und versehe sie mit je einer eingeklebten Öse aus rostfreiem Stahldraht .
In die obere kleinere Schnurschlaufe kommt ein Noknotverbinder zum Anwinden an die Hauptschnur. Nun werden nur noch die rutschfesten Stopper nebst Haken (langsam mit vorherigem Anfeuchten) auf den gewünschten Abstand zum Blei geschoben, der Gummiköder aufgesteckt und fertig ist die Montage. Mit den zusammengeschobenen Stoppern steht der Haken schön von der Schnur ab. Damit habe ich Barsche und Zander gefangen. Selbst wenn ein größerer Fisch im Drill den unteren Stopper etwas in Richtung Blei verschiebt, na und, dann wird nach dem Abhaken der untere Stopper bis zum Aufrichten des Hakens wieder an den oberen Stopper heran geschoben und weiter geht’s. Nach mehreren Hechtabrissen bin ich auf Hardmono von ca. 5 kg Tragkraft umgestiegen. Aber selbst dann haben es einige Hechte ruck zuck geschafft, dieses durchzubeißen.
Neuerdings verwende ich an hechtverdächtigen Gewässern lieber eine Montage mit einem 9 kg tragenden Hardmono, welches allerdings auch steifer ist als dünnes Hardmono. Auf Grund der Stärke der Schnur fädele ich das obere Schnurende zweimal durch das Hakenöhr (geht geradeso) und ziehe die Schnur straff und richte dabei den Haken. Ich kann dies zusätzlich mit einem Tropfen Sekundenkleber sichern. Aber auch ohne die Sicherung mit Sekundenkleber ist der Haken nach dem Zuziehen fixiert und hat sich auch nach einigen Drills kaum in der Lage geändert. Der Hakenabstand zum unteren Schlaufenknoten (mit Quetschhülse) und somit zum Blei beträgt ca. 20 - 30 cm. Dieser Abstand hat sich gerade in der kalten Jahreszeit, wenn die Fische in Grundnähe stehen, als günstig erwiesen. Aber selbst dieses dickere Hardmono hat mir ein Hecht ziemlich beschädigt und musste daher ausgewechselt werden.
Habe ich einen Hechtstandort sicher ausgemacht, gehe ich keine Kompromisse ein und verwende eine Dropshotmontage mit Stahldraht. Dazu nehme ich ein sehr flexibles 7x7 fädiges und ca. 70 cm langes Stück Stahldraht von 9 kg Tragkraft (0,28 mm Ø). An dieses fertige ich mit Quetschhülse eine obere kleine Schlaufe und hänge einen Noknotverbinder zwecks Verbindung mit der Hauptschnur ein. Dann ziehe ich auf das untere Ende einen rutschfesten Stopper, den Haken und einen Silikonstopper oder alternativ eine Gummiperle. Anschließend wird das untere Ende mit einer kleinen Schlaufe mit Quetschhülse abgeschlossen. Der Haken wird nun mittels zusammenschieben des oberen Stoppers auf den unteren Stopper unmittelbar über der unteren Quetschhülse fixiert. In die untere Schlaufe wird, je nach gewünschter Länge (Höhe über Gewässergrund) ein Stück Monofil gebunden, an dessen Ende mittels Schlaufe das Blei kommt. Fertig ist die hechtsichere Montage, welche ich schon erfolgreich eigesetzt habe.
Analog dazu kann ich auch eine Montage mit oberem hakentragenden Teil aus Hardmono und den unteren bleitragendem Teil aus Fluorocarbon herstellen. Statt Schlaufe mit Quetschhülse binde ich einen kleinen Stahlring (sog. Rig-Ring) mit entsprechender Tragkraft ein. Bei stärkerem Hardmono ist analog vorgenannter Stahldrahtmontage der untere Abschluss mit Schlaufe und Quetschhülse besser.
An Haken bevorzuge ich die dargestellten Formen für die Nasenköderung, die Offsetthaken dagegen in verkrauteten oder hängerträchtigen Gewässern.
Als Dropshotköder habe ich derzeit verschiedenfarbige Gummiköder mit Schaufel-schwanz, sog. Pin-Tails, V- und Fransenschwanz zwischen 4 bis 15 cm Länge mit gutem Erfolg eingesetzt. Zum Ausprobieren weiterer geeigneter Gummiköder, aber auch natürlicher Köder, wie Tauwurm und kleine Köderfischchen, wird sicher in der kommenden Saison noch genügend Gelegenheit sein.