Systeme sind ja keine Köder schlechthin, sondern Montagen aus bissfesten Materialien, bestückt mit einem bis zu drei Haken, bestehend aus Einerhaken oder Zwillingen oder Drillingen. Entsprechende Montagen gibt es käuflich derweil in großer Auswahl. In eine solche Montage wird ein toter Köfi fixiert. Richtig montiert, ausgeworfen und variantenreich geführt übersteht ein Köfi etliche Würfe.
Ich hatte mir in den 80-ern auf Grund eines Beitrages in der damaligen Angelzeitung „Deutscher Angelsport“ entsprechende Systeme selbst gefertigt. Diese bestanden ganz einfach aus einer Kombination von Wirbeln mit Einhängern und zwei Drillingen. Die Anbringung am toten Köfi war einfach – Enddrilling abmachen und mit einem entsprechend vorbereiteten Draht die Einhänger- Wirbelkombination durch das Maul und aus dem Kiemendeckel austretend schieben. Danach den Drilling wieder an den Einhänger anbringen. Entsprechend der Größe der Köfis (meist bis 15 cm) wurde dieser Drilling in die Körperflanke oder in die Afteröffnung eingestochen. Der 2. Drilling wurde von oben in den Kopf gestochen. Somit erhielt der Köfi gewollt eine leicht gebogene Körperform und durch den Kopfdrilling den nötigen Halt. Beim langsamen Zug taumelte er und beim schnelleren Einholen rotierte er fast und machte so beim variantenreichen Einholen die Räuber verrückt. Um den Köfi am System absinken zu lassen, wurde mehrmals mit einer Ködernadel die
Schwimmblase durchstochen. Etwas Wickelblei oder eine kleine Bleikugel auf das Stahlvorfach gebracht sorgte für den nötigen Tiefgang.
Heute ist das Angebot an Systemen ungleich größer und somit besteht hier wie bei allen Kunstködern auch die Qual der Wahl. Dennoch habe ich bisher gute Erfahrungen mit dem sog. Drachkowitschsystem gemacht. Nach einem vor Jahren gekauften Exemplar baue ich mir diese in ähnlicher Form nach. Aus preiswert gekauften Bleifischköpfen mit integrierter Eindrehspirale habe ich mir ebenfalls fängige Systeme gebaut. Letztere habe ich aber bisher nur mit 10 cm Gummifischen erfolgreich ausprobiert.
Durch jahrelange „Gummifischerei“ habe ich einen guten Vorrat von Jigköpfen verschiedenster Gewichts- und Hakengrößen. Die beschädigten, am Haken korrodierten, aufgebogenen und somit nicht mehr für den Gummifischeinsatz tauglichen Jigköpfe werfe ich nicht weg. Ich funktioniere sie aktuell zu gebrauchsfertigen Systemen um. Bei aufgebogenen Haken versuche ich, diese gerade zu biegen. Das gelingt ab und an. Ansonsten knackt meist der Haken im Bereich des Hakenbogens weg. Mit einem Hammer wird der verbleibende Hakenschenkel noch gerade geklopft. Je länger der gerade Hakenschenkel ist, desto mehr Halt hat er später im Köfi. In die Einhängeöse des Bleikopfes werden entsprechend der Köderfischgröße zwei ungleich lange Drahtarme mit Drilling angebracht. Für die Drahtarme verwende ich 0,5 mm starken federharten Dentaldraht. Dieser lässt sich mit einer kleinen Rundspitzzange noch ganz gut biegen, ist aber im Gebrauch sehr haltbar und formstabil. Weicherer anderer rostfreier Draht verbiegt sich bei einem Hechtdrill zu stark, muss jedes Mal wieder gerichtet werden und ist daher nur bedingt geeignet. Als Drillinge kommen 6er oder 8er Größen in Betracht. Größere Drillinge verbessern m. E. die Fangausbeute nicht, sorgen dafür aber für mehr Hänger und Treibgut am Haken. Der gerade Hakenschenkel wird dem toten Köfi bis zum Bleikopf ins Maul geschoben und gibt dem Köfi sowohl Führung und Gewicht. Die beiden ungleich langen Drahtarme nebst Drilling werden an der Körperflanke des Köfis sowie hinter dem Kopf fixiert und geben ihm den erforderlichen Halt und natürlich den Hakeffekt.
Als Köderfische habe ich mir zum Herbstbeginn eine Anzahl von kleinen ca. 10 bis 13 cm lange und ca. 25 g schwere Plötzen oder Rotfedern gestippt und eingefroren (Foto 6). Bei mind. -18 C im Tiefkühlschrank habe ich in der kalten Jahreszeit den nötigen Köfi-Vorrat. Einige Köfis um 15 cm habe ich bereits vor dem Einfrieren mit Drachkowitschsystemen fertig installiert. Das hat den Vorteil, dass ich bis zum Auftauen der Köfis im Wasser noch einige Würfe mehr machen kann. Denn beim Anbringen ans Drachkowitschsystem am Gewässer muss der Köfi erst fast vollständig auftauen, um den Haltedraht durch das Maul in den Körper schieben zu können. Am Angeltag nehme ich die benötigte Menge Köfis im gefrorenen Zustand in Zeitungspapier eingewickelt mit ans Wasser. Bei Verwendung meines Jigkopfsystems brauche ich dagegen nur das Maul des noch gefrorenen Köfis zu öffnen, um den geraden Hakenschenkel bis zum Jigkopf einzuführen. Mit den beiden Drillingen wird der Köfi fixiert. Ans Stahlvorfach mittels Duolockeinhänger gebracht kann der Köfi nun mit heimlichen Fangwünschen ausgeworfen werden.