Anglerinnen und Angler werden oft als Störenfriede wahrgenommen. Neben anderen Nutzungsformen wird der Angelfischerei oft der größte negative Einfluss auf Ökosysteme zugeschrieben. Erschwerend kommt hinzu, dass es wesentlich einfacher ist, einer organisierten Gruppe Restriktionen aufzuerlegen als Einzelpersonen. Dies äußert sich z.B. in zeitlichen oder örtlichen Beschränkungen bis hin zum vollständigen Ausschluss der Angelfischerei, während andere Nutzergruppen ihre Freizeitaktivitäten uneingeschränkt ausüben können.
Für diese pauschalen Vorurteile gab es bisher keine wissenschaftlichen Belege, was auch die Argumentation der Anglerverbände erschwerte.
Die Ergebnisse der STÖRBAGGER-Studie bieten nun einen Schritt zur Versachlichung.
STÖRBAGGER ist ein von Landesfischereiverbänden Bayern e. V. (LfV), dem Anglerverband Niedersachsen e. V. (AVN) und dem Landesverband Sächsischer Angler e. V. (LVSA) finanziertes und am IGB am IFishMan angesiedeltes wissenschaftliches Projekt, in dem die möglichen Auswirkungen (STÖRungen) von wassergebundenen Freizeitaktivitäten auf die aquatische Biodiversität untersucht werden.
In der aktuellen Pressemitteilung wird der Leiter der Studie, Prof. Dr. Robert Arlinghaus, wie folgt zitiert:
„Die gewässerökologischen Auswirkungen des Angelns unterscheiden sich nicht grundsätzlich von anderen Aktivitäten wie Spazierengehen oder Baden. Selektive Einschränkungen der Angelfischerei als Einzelmaßnahme des Naturschutzes lassen sich auf der Basis unserer Untersuchungen nur schwer begründen“.
Die vollständige Pressemitteilung zur STÖRBAGGER-Studie ist im Anhang zu finden.