Revitalisierungsprojekt, was war das gleich?
2023 initiierte der LVSA das Revitalisierungsprojekt zur Aufwertung von sächsischen Salmonidengewässern . Bei dem geplanten Projekt wollen wir wie bereits dargestellt einen Schwerpunkt auf die Laichplatzrestaurierung und das funktionale Umfeld im Fließgewässer legen. Hierzu haben wir Abschnitte der Spree, der Wesenitz, der Flöha und der Zschopau als Projektgewässer ausgewählt, an welchen unsere Regionalverbände das Fischereirecht ausüben.
Die Zielstellung dieses Projektes ist es, mit kleineren Maßnahmen möglichst große fisch- und gewässerökologische Verbesserungen zu erzielen. Aktuell läuft noch die Erhebung des Ist-Zustandes. Diese Daten sind die Grundlage für die Beurteilung des fischökologischen Verbesserungspotentials an unseren Projektgewässern. Ein wesentlicher Aspekt bei der Auswahl zukünftiger Maßnahmen liegt auf deren technischer Umsetzbarkeit, insbesondere der Erreichbarkeit mit geeigneter Technik, wie z. B. einem Schreitbagger oder LKW zur Kieseinbringung. Des Weiteren ist hier selbstverständlich eine enge Zusammenarbeit mit Behörden vor der Maßnahmenumsetzung notwendig.
Zur Datenerhebung
Am 26. Oktober 2022 wurden die Fischbestände der Spree auf einen Abschnitt von ca. 400 m Länge in zwei Durchgängen mittels Elektrobefischung untersucht. Zuvor wurde am Ende der Befischungsstrecke eine Absperrung eingebracht, durch die das Auswandern von Fischen und Neunaugen während der Untersuchung verhindert werden sollte. Alle Fische wurden auf Artniveau bestimmt und deren Länge aufgenommen. Zusätzlich wurde eine dem Gesamtfang entsprechende Anzahl von Individuen pro Art gewogen. Insgesamt konnten bei zwei Durchgängen 1.739 Individuen aus neun Arten dokumentiert werden.
Der mit Abstand am häufigsten gefangene Fisch war der Döbel (47,7 %), gefolgt von Gründling (26,9 %) und Rotauge (20,8 %). Der Vergleich der Referenzzönose (optimaler theoretischer Fischbestand im Gewässertyp) mit den erhobenen Daten zeigt, dass die Anteile des Döbels und des Gründlings deutlich überrepräsentiert sind, während der Anteil der Schmerle deutlich höher sein sollte. Der Döbel ist aufgrund seiner besonderen Anpassungsfähigkeit kein unmittelbarer Indikator für das Vorkommen von geeigneten Kiesplätzen im Gewässer, da er in Ermangelung von kiesigem Laichsubstrat auch auf Steinschüttungen oder vergleichbaren Substrat laichen kann.
In dem Projektabschnitt wurden 29 Bachforellen erfasst. Optimal in Bezug auf die Referenzzönose wäre hier eine geringfügig höhere Individuendichte (-2,3 % Differenz in Auswertung der absoluten Fangzahlen zur Referenzzönose).
Derzeit laufen neben der Temperaturerfassung des Wassers noch weitere Datenerhebungen zu den Fischnährtieren, dem Makrozoobenthos. Dabei soll untersucht werden, welche wirbellosen tierischen Organismen die Gewässersohle besiedeln.